Lehrgang zur Tunnelbrandbekämpfung

Am Mittwoch den 5. April 2017 startete die vorerst letzte Abordnung der Feuerwehren Dornstadt und Ulm zum Lehrgang „Tunnelbrandbekämpfung“ in das schweizerische Balsthal. Morgens um 6 Uhr fuhr der Bus mit 21 Feuerwehrmännern an der Hauptwache in Ulm ab und erreichte pünktlich um 12 Uhr das Ausbildungszentrum der ifa SWISS. Die ifa SWISS (international Fire Academy) ist eine Feuerwehrschule, die sich unter anderem auf die Ausbildung für Einsätze in unterirdischen Verkehrsanlagen (kurz UVA) spezialisiert hat. Für die Kameraden in der Schweiz eine beinahe tägliche Herausforderung: immerhin ist dort jeder neunte Straßenkilometer im Tunnel. Für die Feuerwehren aus Dornstadt und Ulm ist diese Ausbildung notwendig um passend für das neue Einsatzobjekt, den Alb-Abstiegs-Tunnel der Bahnstrecke Stuttgart-Ulm vorbereitet zu sein. Nach dem Mittagessen und kurzem Small Talk mit den abreisenden Kameraden (eine Gruppe war von Montag bis Mittwoch auf diesem Lehrgang) konnten die Zimmer bezogen und die Ausrüstung in der Umkleide verstaut werden. In Schutzausrüstung führte uns dann der Kurskommandant Ulrich Roth über das Gelände und erklärte alles rund um den 270 Meter langen Übungstunnel und die technischen Einrichtungen der Anlage. Bereits um 14 Uhr ging es mit den ersten Übungslektionen los. In Gruppen wurden die Vorgehensweise zum „Erkunden“, „Suchen und Retten“ und „Löschen“ geübt. Das dazu notwendige Atemschutzgerät immer mit angeschlossen. Bis zum Abendessen war vielen schon bewusst welche körperliche Belastung in den vier Einsatzübungen des Folgetags auf sie warten. Abends erfolgte noch eine Theorieeinheit in der das Brandereignis im Gotthard-Tunnel 2001 analysiert wurde. Am Donnerstag startete der Tag schon um 8 Uhr mit dem Aufrüsten der Atemschutzgeräte und der Absolvierung der letzten Detaillektion. Danach folgten die Einsatzübungen, allesamt im Straßentunnel. Die Ausbilder sorgten für interessante Übungsszenarien. Der Einsatz mit Zweiflaschen-Atemschutzgeräten bei Nullsicht forderte alle Teilnehmer bis zur Leistungsgrenze. Nach jeder Übung wurden Pausen eingelegt, in denen man sich mit Getränken und kleinen Snacks stärken konnte. Jeder Teilnehmer hatte die Chance verschiedene Einsatzaufgaben zu üben. Der Trupp „Erkundung“ zum Beispiel hat die Aufgabe dem Einsatzleiter, welcher vor dem Tunnel bleibt, über das Ereignis im Tunnel detailliert via Funk zu berichten und die Brandstelle zu lokalisieren. Die Trupps „Suchen und Retten“ gehen in den Tunnel vor und haben die Hauptaufgabe der Personenrettung. Die Trupps „Löschen“ gehen zur Brandbekämpfung vor. Die Brandbekämpfung beinhaltet dabei auch die Strukturkühlung des Bauwerks, um einen Einsturz zu verhindern. Abends folgte eine Theorieeinheit zum Alb-Abstiegs-Tunnel. Mit einem Planspiel wurden Schadenslagen theoretisch betrachtet und analysiert. Am Freitag folgten Praxisübungen zur Vorgehensweise im Bahntunnel, welche sich nicht grundlegend vom Einsatz im Straßentunnel unterscheidet. Den Abschluss bildete dann eine Einsatzübung mit vier Zugwaggons. Kurz vor dem Mittagessen folgte der Kursabschluss mit Ausgabe der Teilnehmerbescheinigungen. Gegen 18 Uhr waren dann wieder alle Kameraden zurück an der Hauptwache in Ulm. Insgesamt drei lehrreiche, spannende und anstrengende Tage sind zu Ende gegangen. Im Herbst werden nochmals zwei Gruppen die Fortbildung in der Schweiz besuchen. Für die Feuerwehren im Einsatzgebiet des Alb-Abstiegs-Tunnels ist nun die Erarbeitung von Einsatzregeln und regelmäßiges Üben notwendig. Danke an die Ausbilder in der Schweiz, so sind wir auf jeden Fall gut auf einen möglichen Einsatz vorbereitet.